Erstmals seit 14 Jahren wird der 1. BV Bamberg in der kommenden Saison in der Badminton-Bayernliga Nord aufschlagen. Bei der Relegationsrunde in Lauf setzten sich die Unistädter mit 5:3 gegen den BC Kirchheim II durch, spielten zudem 4:4 unentschieden gegen den TSV Lauf II und sicherten sich als Zweiter einen Aufstiegsplatz.
Von Beginn an war deutlich geworden, dass der Aufstieg alles andere als ein Selbstläufer werden würde. Stephan Sartoris und Sidney Lißel begannen im 1. Doppel übernervös, steigerten sich nach verlorenem ersten Durchgang aber deutlich und entschieden den zweiten Satz für sich. Im Entscheidungssatz lag das Duo bereits 13:17 zurück, ehe ein 8:0-Lauf den ersehnten 21:17-Sieg brachte. Das 2. Doppel Stefan Leißner/Michael Weigel zog hingegen nach drei Durchgängen den Kürzeren. Stark spielte das Damendoppel Sylvia Sandke/Ina Kudlich, das souverän den zweiten Bamberger Punkt holte. Am Limit agierten im Anschluss auch Sartoris (1. Einzel) und Lißel (3. Einzel). Sie rangen ihre guten Gegner jeweils in zwei Sätzen verdient nieder. Leißner hatte hingegen im 2. Einzel Pech. Er war nicht nur unterlegen, sondern zog sich noch eine Wadenverletzung zu, die ihn fortan deutlich handicapte. Das Spiel ihres Lebens machte Ina Kudlich im Dameneinzel gegen die hoch favorisierte Natalia Woit. Sie musste sich zwar in drei Sätzen geschlagen geben, brachte die Kontrahentin mit ihrem nimmermüden Einsatz aber völlig aus der Fassung. Dies zeigte sich auch im abschließenden Mixed, das die Entscheidung bringen musste. Im ersten Satz dominierten Weigel/Sandke nach Belieben, im zweiten hatten sie dann knapp die Nase vorn, sodass der BVB als 5:3-Sieger das Feld verließ.
Damit war klar, dass gegen Lauf ein Remis zum Aufstieg reichen würde. Doch erneut ging es voll zur Sache. Während Sartoris/Lißel knapp in drei Sätzen siegten, ging das Dreisatzmatch von Weigel/Leißner an die Hausherren. Im Dameneinzel zeigte Kudlich, die nur aufgrund des Ausfalls von Anette Meya zum Einsatz gekommen war, an der Seite von Sandke erneut eine bärenstarke Vorstellung 2:1 für Bamberg. Sartoris bewies im 1. Einzel wieder einmal seine Ausnahmestellung. Leißner stand hingegen aufgrund seiner Verletzung auf verlorenem Posten. So war es dem erst 15-jährigen Lißel, dessen Leistung in Anbetracht seines Alters nur als herausragend bezeichnet werden kann, vorbehalten, den vierten Bamberger Zähler beizusteuern. Er behauptete sich in zwei spannenden Sätzen. Der Aufstieg war damit perfekt. Die abschließenden Niederlagen von Kudlich im Einzel sowie Weigel/Sandke im Mixed (19:21 im dritten Satz) taten deshalb nicht mehr weh.
In der Tabelle rutschte Bamberg auf den zweiten Rang, da Lauf sich mit 6:2 gegen Kirchheim behauptete. Allerdings traten die Gäste zu den beiden Abschlussspielen nicht mehr an, da sie zu diesem Zeitpunkt keine Aufstiegschance mehr besaßen.
Auf Bamberger Seite herrschte hingegen großer Jubel nach der Erfüllung des lang gehegten Traums. Aus dem Drei-Jahres-Plan, den Weigel bei seiner Wahl zum ersten Vorsitzenden 2003 ausgerufen hatte, wurden zwar fünf Jahre. Doch dass es gegen die starke Konkurrenz überhaupt zum Aufstieg reichte, ist nicht hoch genug anzurechnen. Dies sahen auch die Zuschauer, sofern sie auf Bamberger Seite waren, so. Sie feuerten ihr Team während der Spiele pausenlos an und sorgten so für beste Stimmung in der Laufer Bitterbachhalle.