Alter schützt vor Leistung nicht. Dass diese Erkenntnis nach wie vor ihre Gültigkeit besitzt, bewies der für den 1. BV Bamberg gemeldete Bischberger Reinhard Franke kürzlich bei den Badminton-Europameisterschaften der Altersklasse O65 (65 bis 70 Jahre) in Punta Umbria/Spanien. Der 67-Jährige musste sich erst im Viertelfinale nach großem Kampf dem späteren Sieger Harry Shadwick (England) mit 14:21/14:21 geschlagen geben.
Die Qualifikation für die EM hatte Franke durch seinen zweiten Rang bei den deutschen Meisterschaften in Zittau (zum zweiten Mal in Folge) geschafft, wo er sich Hans Schumacher (BC Bremen) knapp in zwei Durchgängen geschlagen geben musste. Schumacher war als topgesetzter Akteur im EM-Halbfinale ausgeschieden. Die Startliste in Punta Umbria hatte es mit Franke nicht gut gemeint. Als ungesetzter Akteur warteten starke Konkurrenten auf ihn. Schwerer wog allerdings eine Verletzung am Knie, die den Bischberger zu einer sechseinhalbwöchigen Zwangspause vor dem Turnier gezwungen hatte. Mit einer Medaille hatte ich nicht gerechnet. Aber ganz zufrieden war ich mit dem Abschneiden trotzdem nicht, so der ehrgeizige Franke. Dabei hatte das Turnier verheißungsvoll begonnen. Er hatte in der ersten Runde dem Schotten Leslie Frame mit 21:6/21:7 keine Chance gelassen. Phasenweise eng wurde es dann gegen den Schweden Kalevi Conrad. Doch Franke bewies Durchhaltevermögen, gewann 21:9/19:21/21:8. Gegen Shadwick war aber Endstation. Der Mann ist wirklich sehr gut, akzeptierte Franke das Ausscheiden gegen den Europameister, der nur im Endspiel gegen den Polen Pawel Gasz Senior einen Satz abgab, sportlich fair.